Als Verbraucher haben wir uns längst daran gewöhnt, dass es im Supermarkt das ganze Jahr über frische Tomaten und Paprika zu kaufen gibt. Aber ist uns bewusst, unter welchen Bedingungen diese vermeintlich gesunden Gemüsearten in den Wintermonaten produziert werden? Mit welchem Energieaufwand – beheizt und belichtetet in Gewächshäusern in den Niederlanden – oder unter Plastikfolie in der andalusischen Wüste inklusive weiter Transportwegen?
Nachhaltig, regional und saisonal geht anders! Beispielsweise im eigenen Garten, der auch in den Wintermonaten viele Möglichkeiten zur Selbstversorgung mit frischem Grünzeug bietet. Auch Hochbeete sind hierzu bestens geeignet. Immer häufiger gibt es bis in den November hinein milde Temperaturen und ausreichend Niederschläge, also beste Wachstumsbedingungen. Statt die Gemüsebeete nach der Ernte abzuräumen und Gründüngung einzusäen, können also Nachkulturen wie Asiasalate, Feldsalat oder Spinat angebaut werden. Oder man lässt die ein oder andere Art einfach stehen und nutzt das Beet als Frischelager. Neben den klassischen Winterkohl- und Laucharten sind viele weitere Gemüsearten erstaunlich winterfest und können viel länger geerntet werden, als bislang angenommen.
Doch der Anbau von Wintergemüse gelingt nicht in jedem Jahr gleich gut. Nicht nur starke Fröste, auch die Feuchtigkeit können dem coolen Gemüse zusetzen. In dem ca. 90-minütigem Vortrag wird erläutert, welche Gemüsearten und Sorten für den Winteranbau geeignet sind, und wie man sie im Freiland vor Feuchtigkeit und Frost schützen kann. Vom Juli bis in den Oktober hinein kann noch für die späte Ernte ausgesät werden.
Referentin:
Dr. Petra M. Bloom, Geschäftsführerin Landesverband der Gartenbauvereine NRW e.V.